SAP-Chefs wollen 2015 eine Milliarde Nutzer erreichen
SAP-Chefs wollen 2015 eine Milliarde Nutzer erreichen
Jim Hagemann Snabe und Bill McDermott setzen auf mobile Applikationen und Schwellenländer / „Wachstum durch eigene Innovationen“
SAP hat erstmals einen Zeitplan für seine neue Zukunftsstrategie vorgelegt:
In den kommenden vier Jahren will der Softwarekonzern aus Walldorf die Zahl seiner Nutzer, derzeit 35 Millionen, gewaltig steigern: „Unser ambitioniertes Ziel ist es, eine Milliarde SAP-Nutzer im Jahr 2015 zu erreichen“, sagte Co-Vorstandschef Bill McDermott im Interview mit manager magazin (Erscheinungstermin: 25. Juni).
Laut Jim Hagemann Snabe, dem zweiten SAP-Vormann, soll dieses Ziel vor allem mithilfe neuer Applikationen für mobile Endgeräte wie iPad oder Blackberry erreicht werden. Schon heute seien rund 4,6 Milliarden solcher Endgeräte im Markt, die etwa zu einem Viertel von Geschäftsleuten genutzt würden. „Das bedeutet ein gewaltiges Potenzial für uns“, so Snabe gegenüber manager magazin, „weil diese Klientel auch von unterwegs auf Unternehmensdaten zugreifen will.“ Um die Vielzahl der Nutzer mit entsprechenden Applikationen zu versorgen, will SAP verstärkt mit externen Entwicklern zusammenarbeiten.
Snabe und McDermott, das einzige Duo an der Spitze eines Dax-Konzerns, hatten die SAP-Führung im Februar übernommen. Zuvor war der Vertrag des bisherigen Vorstandschef Léo Apotheker überraschend nicht mehr verlängert worden. Zuletzt sei SAP zu bürokratisch geworden, räumte Snabe ein: „Wir haben versucht, alles zu kontrollieren, statt unseren Leuten zu vertrauen.“ Inzwischen habe der Vorstand die Arbeitsweise des Unternehmens vereinfacht und den Mitarbeitern mehr Entschei-dungsfreiheit gegeben, betonte Snabes Kollege McDermott.
Auch in Zukunft will SAP an seiner langjährigen Philosophie festhalten, über-wiegend organisch zu wachsen. Der geplante Zukauf des Softwareunternehmens Sybase für 4,6 Milliarden Euro ändere daran nichts:
„Wir sind weiterhin überzeugt, dass ein großer Teil unseres Wachstums durch eigene Innovationen generiert werden muss“, sagte Snabe. Beim Sybase-Kauf gehe es nicht darum, an Größe und Markt-macht zu gewinnen. Stattdessen wolle SAP gemeinsam mit Sybase Innovationen entwickeln. Entlassungen seien nicht geplant.
Autor: Simon Hage, Telefon: 040/308005-64
Hamburg, 24. Juni 2010
manager magazin
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